Gedankentagebuch

meine Blumensprache finden

12.02.2023

Liebes Tagebuch,

In letzter Zeit hat es irgendwie gehakt. Die Floristik und ich hatten eine Art Beziehungskriese. Bin ich Anfang letzten Jahres noch voller Euphorie in die Saison gestartet, fehlte mir am Ende jegliche Kraft. Sonntags war ich oft so kaputt, dass ich um 12 Uhr immer noch unter keinen Umständen aus dem Bett aufstehen wollte. Ich habe am Anfang immer ganz weise gesagt, dass das einzige Problem sein könnte, dass ich mir zu viel zumute – aber darauf gebe ich natürlich Acht, das passiert mir schon nicht. Fehlanzeige. Ich war viel zu stolz auf jede einzelne Anfrage um irgendwem abzusagen, wenn ich das nicht noch irgendwie unter kriegen könnte. So stand ich also im Herbst da, völlig ausgebrannt und unendlich erleichtert, als ich die letzte Hochzeit noch irgendwie hinter mich gebracht habe. Und dann? Naja, dann wollte ich erstmal gar nichts mehr von den Blumen wissen. Bis Anfang Januar. Bis es mir plötzlich wieder in den Fingern gekribbelt hat. Bis alles wieder zurück kam. 

Endlich war ich wieder offen dafür, habe mich mehr damit befasst. Und siehe da? Plötzlich haben sich so viele, schöne Möglichkeiten aufgetan. Ich habe mich mit Kolleginnen ausgetauscht, mir meine Lieblingsblumen gekauft, Fotos der letzten Saison durch geschaut. Mittlerweile freue ich mich riesig auf alle geplanten Projekte und die paar Hochzeiten, die ich für dieses Jahr annehmen konnte. 

Und dann ist gestern morgen etwas wunderbares passiert. Durch Zufall bin ich auf das „Whispering Sparks“ Retreat von Anne und  Sebastian gestoßen und war sofort Feuer und Flamme. Da war direkt so ein krasses Gefühl, dass das gerade genau das ist, was ich brauche. Es soll darum gehen, einen intuitiven Umgang mit den Blumen zu bekommen. Auf seine innere Stimme zu hören und los zu legen. Es trifft genau das auf den Kopf, was ich fühle. Und mal ehrlich, ich träume schon seit 2 Jahren von einem Floristik Retreat, in dem ganz viele kreative und wunderbare, talentierte Menschen zusammen kommen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was für eine krasse Energie dort herrschen wird. Aber bisher passte noch keins so richtig 100%. Bis gestern. Ich habe erstmal ganz vernünftig den Laptop runter gefahren und wollte noch mal in Ruhe darüber nachdenken. So saß ich zwei Minuten vor dem schwarzen Bildschirm, habe mich dann gefragt worauf ich denn noch warte, ihn wieder gestartet und eine Mail geschrieben in der Hoffnung, dass noch ein Platz frei ist. Und siehe da: genau dieses Wochenende hat ein Teilnehmer zurück gezogen. Ich bin also dabei. Oh. Mein. Gott! Im März gehts schon los, 4 Tage Blumenkunst! 

Irgendwie fühlt es sich gerade so an als würde dieses Jahr, 2023 dafür da sein, dass ich meine ganz eigene Blumensprache entdecke. Es hat schon so intensiv begonnen und es öffnen sich gerade so viele Türen. 

 

Meine Blumensprache ist noch so sehr geprägt von der Ausbildung, meine Techniken nicht gerade außergewöhnlich. Aber ich spüre, dass dort etwas ist, etwas eigenes. Meine ganz eigene Art, mit der Blumenkunst umzugehen. Die Ausbildung war eine super Grundlage, aber jetzt will ich weiter! Ich brenne darauf, einen eigenen Stil zu finden und frei und intuitiv arbeiten zu können. Und ich glaube, ich bin gerade sowas von auf dem Weg dorthin. Und weißt du was? Das fühlt sich richtig gut und energievoll an! 

Ich halte dich auf dem laufenden, wie es weiter geht! 

deine Meret